Karneval im alten Europa

Ursprung, Brauchtum und Bedeutung eines heidnischen Verkleidungskultes

 

Das große Volksfest der Verkleidung und Verkehrung blickt auf eine jahrtausendealte Tradition zurück und wurde schon von Griechen, Römern, Kelten, Germanen, Slawen und Balten gefeiert – Karneval ist ein Konglomerat verschiedener Kulte und Kulturen.

 

Für die alten Europäer war die Fastnacht mit der dunklen Jahreshälfte verbunden und sie begingen dieser Zeiten heidnische Bräuche und magische Rituale: Maskenfeste, um den Winter auszutreiben, Naturrituale, um das Neujahr zu begrüßen, Fruchtbarkeitskulte, um den Frühling anzulocken.

 

Die Kirche versuchte zwar, den Karneval zu verbieten, doch noch heute gehen in der „fünften Jahreszeit“ - „zwischen den Zeiten“ - teuflische Gestalten um: Perchten, Krampusse und Wilde.

 

Thomas Höffgen führt durch den alten Karnevalskalender und entdeckt die Wurzeln des Faschings in den schamanischen Verkleidungskulten vorchristlicher Völker.



Vorwort


„Wenn keine Narren auf der Welt wären, was wäre dann die Welt?“
Johann Wolfgang Goethe


Karneval ist eines der größten Volksfeste der Welt: Man verkleidet sich, veranstaltet feierliche Umzüge und spielt tagelang verrückt. Närrische Menschenmassen tollen, toben und treiben Schabernack. Für den Fasching wurde sogar extra eine „Fünfte Jahreszeit“ in den Kalender eingefügt.


Doch fast niemand mehr weiß heute noch,
warum der Karneval überhaupt gefeiert wird: Ursprung und Bedeutung der Fastnacht sind beinahe vergessen. Warum verkleidet man sich denn und weshalb wird alles verkehrt? Wieso erstreckt sich denn die Karnevalssaison von Herbst bis Frühjahr? Und warum schmeißt man mit Konfetti und Kamelle?

 

Fragen, die in diesem kleinen Büchlein beantwortet werden!


Aber mehr als das: Es erzählt nicht nur die Karnevals
geschichte und entführt im Zuge dessen in die Welt der vorchristlichen Völker in Europa. Es führt zugleich auch chronologisch – Tag für Tag, Kult für Kult – durch den ursprünglichen Karnevalskalender vom „alten Winteranfang“ bis zum „alten Sommeranfang“. Dabei wird die Fastnacht als das Fest der dunklen Jahreshälfe vorgestellt, in der gleichsam die Nachtseite der menschlichen Natur – das Animalische zum Vorschein kommt.

 

Begeben Sie sich auf eine Zeitreise „zwischen die Zeiten“ und entdecken Sie eine fast vergessene Welt naturmagischer Bräuche, die sich im Altertum durch ganz Europa zogen – eine Reise durch die Karnevalssaison der alten europäischen Kulturen.